Schuldig
von Fleur aus Aslaug


Leise kullert eine Träne ihre Wange hinunter. Sie muss an ihn denken. Wie schön es mit ihm war. Wieso musste er gehen? Ausgerechnet er? Hätte es nicht sie treffen können? So viele Fragen. Keine Antworten. Es war alles ihre Schuld. Hätte sie ihn doch nicht mitgenommen! Vielleicht hätte es ihn nicht getroffen. Vielleicht, nur sie. Doch es ist geschehen. Es ist passiert. Ihre Tränen werden dicker. Dieses blöde Auto. Diese blöde Fahrt. Dieser blöde Unfall. Wieso lebt sie? Wieso er nicht? Immer diese Frage. Sie will nicht. Nicht mehr. Sie will nur noch eins. Bei ihm sein. Doch wie? Sie weiß es. Angst. Fürchterliche Angst. Soll sie es tun? Soll sie es wirklich wagen? Es liegt bereit. Silberglänzend liegt es da. Ihr Spiegelbild schimmert. Sie umklammert es. Das Messer. Sie hebt es. Zittert. Schluckt. Sie ist es ihm schuldig. Sie kommt zu ihm. Jetzt. Fest entschlossen. Soll sie es tun? Sie muss es tun. Sie tut es! Zack. Blut. Überall Blut. Sie merkt es nicht. Nicht mehr. Endlich. Sie ist bei ihm, für immer...





Urheber eines Werkes ist laut dem Urheberrechtsgesetz in Deutschland und Österreich derjenige, der es geschaffen hat.
Das Copyright dieses Gedichtes liegt ausschließlich bei Fleur · Mail: Frie0908@aol.com · Dieses Gedicht wurde hier und auf www.kinderbuchforum.de (dortiger Name: leonie) veröffentlicht.