Die Kindheit von Alastor Moody
von Liona Schlange aus Draconis


Kapitel 1

Vor gut sechzig Jahren wurde ich also Sohn von der Hexe Tara der Tapferen und dem Zauberer Markolf dem Mutigen in der Grafschaft Sussex geboren. Meine Eltern waren als Auroren tätig und deshalb ständig auf Reisen. Trotzdem verbrachte ich bis zu meinem siebten Lebensjahr eine glückliche Kindheit bei meiner Großmutter, Kriemhild der Krummen. Meine Eltern besuchten mich, wann immer sie konnten, niemals ahnte ich auch nur im geringsten, daß ihre Arbeit so gefährlich war und meine Eltern berichteten mir nie, in welch lebensgefährlichen Situationen sie sich immer wieder befanden.Als meine Eltern mich zum Anlaß meines siebten Geburtstages besuchten,beschlossen wir, diesen Tag mit einem Picknick im Grünen zu feiern. Wir genossen diesen Tag, lachten und alberten herum, heute bin ich mir sicher,daß dies einer der wenigen Tage war, an dem meine Eltern ihre Arbeit für kurze Zeit vergessen konnten. Die Abendsonne stand schon am Himmel, als wir plötzlich ein Rascheln im Gebüsch hörten. Schon sahen wir uns von 13 Zauberern umringt, die allesamt schwarze Umhänge trugen. Ein alter Zauberer mit graumeliertem Bart trat hervor und sagte, daß meine Eltern der dunklen Seite nun genug Schaden zugefügt hätten und daß es an der Zeit sei, ihrem Treiben ein Ende zu setzen. Nun erhoben alle 13 Zauberer ihre Zauberstäbe und sprachen etwas, das ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstehen konnte. Kurz nachdem sie zu Ende gesprochen hatten, waren alle verschwunden. Ich hatte überhaupt nicht verstanden, was vor sich ging und begann erst jetzt,mich umzusehen. Das was ich sag, überstieg meinen kindlichen Verstand, meine Eltern lagen auf der Erde, als ob sie nur schliefen, völlig unverletzt. Als ich sie jedoch anfaßte, bemerkte ich, daß ihre Körper kalt und leblos waren.Völlig verzweifelt lief ich durch den mittlerweile dunklen Wald, heim zu der Hütte meiner Großmutter. Als ich Großmutter berichtete, was geschehen war,hatte sie Mühe nicht völlig die Beherrschung zu verlieren, heute glaube ich, daß sie meinetwegen ihre Trauer nicht gezeigt hat, um für mich nicht alles noch schlimmer zu machen. In wenigen Minuten hatte Großmutter das ganze Dorf zusammengetrommelt. Mehrere Dutzend Zauberer liefen in den Wald und brachten die Leichen meiner Eltern zurück ins Dorf. Schon am nächsten Tag begruben wir sie. Nun fand meine Großmutter es an der Zeit, mich über die Arbeit meiner Eltern aufzuklären, denn ich fragte immer wieder, warum diese Magier Vater und Mutter umgebracht hatten. Ich erfuhr also von der dunklen Seite,von mächtigen schwarzen Magiern, von deren gräßlichen Verbrechen und von Auroren, die versuchten, der dunklen Seite und deren Anhängern das Handwerk zu legen.Meine Großmutter hoffte, daß ich durch ihre Erzählungen so große Furcht vor den Mächten des Bösen hatte, daß ich niemals auf den Gedanken kommen könne, selbst Auror zu werden. Da hatte sich Großmutter allerdings getäuscht. Mein Haß gegenüber dem Bösen wuchs von Jahr zu Jahr mehr. Ja, ich wollte, daß meine Eltern nicht umsonst gestorben waren, ich wollte sie rächen. Jede freie Stunde verbrachte ich mit dem Studium der schwarzen Magie, oft war es schwer, an die richtigen Bücher überhaupt heran zu kommen, denn wer verleiht einem zehnjährigen Jungen denn schon Bücher, die lebensgefährliche Flüche beinhalten ? Aber ich schaffte es, mein Wissen immer mehr zu erweitern. Als ich mit elf Jahren endlich in Hogwarts aufgenommen wurde, wußte ich mehr über schwarze Magie, als die meisten Schüler der siebten Klasse.


Fortsetzung folgt