Ginas grausamer Traum
von Fleur aus Aslaug


Gina wälzte sich hin und her. Die Augen hielt sie geschlossen doch ein unruhiger Schlaf der sie nicht ruhen ließ überfiel sie. Immer wieder zuckte sie zusammen, schaukelte hin und her wie ein kleines Kind das Angst vor der Dunkelheit hatte. Vor ihren Augen glühten Lichter, Feuerrote Lichter, Qualm hing in der Luft und riesige Krater bohrten sich in die Erde. Überall herrschte Chaos, Wesen schwirrten wie betäubt vor lauter Panik umher, schlugen gegeneinander und rauschten in das lodernde Feuer. Auf dem von Löchern übersehenem Boden lagen Gestalten, Furchterhegende Gestalten, verstellt von den heißen Flammen, getroffen von den harten Strömen die vom Himmel fielen. Kleine Kinder weinten, Frauen schrieen und Männer kämpften um das Leben von dem schon so viel zerstört war. Nur ein einsamer, grausamer Mann lachte, lachte über die Angst und die Panik die in der Luft hingen. Der Mann schien Spaß zu haben, bitteren Spaß. Ein stählernes Grinsen zog sich über die blassen Knochen und die Augen, schwarz wie die des Teufels, glühten vor Schadenfreude. Eine Frau kniete vor ihm, flehte um das Leben ihrer Kinder, weinte herzzerreißend doch der Mann ohne Herz vergnügte sich an dem Flehen der Frau, ergötzte sich an ihrer Angst und Trauer. Der Mann stand auf, stolz wie ein König erhob er sich zwischen den vielen Wesen und Menschen die um ihr Leben fürchteten. Er lachte noch Furcht einflößender als zuvor und wurde still. So plötzlich. Mit ihm wurde alles still. Tot still. Die Feuerströme hörten auf vom Himmel zu prallen, als ob sie vergessen hätten es zu tun. Sie wurden blasser, blasser, immer blasser und erloschen letzt endlich. Ruhe kehrte ein, die Wesen taumelten durch die Luft und die Menschen schwankten auf dem Boden hin und her. Angst erstarrte Gesichter. Der grausame Mann breitete die Arme aus, es waren Arme an denen blutverschmierte Kleidungsfetzen hingen. Der Mann zischte Worte, unverständliche Worte die einen schaudern ließen, Worte die nichts Gutes zur Bedeutung haben sollten. Es Rüttelte, der ganze Platz rüttelte. Die Starren Gestalten fielen wie Steine zu Boden und kippten hart zur Seite wie Schachfiguren. Überall rollten sie, nur der Mann, der Mann stand da, grinste und die Erde erzitterte erneut. Sie schwankte, wippte wie eine Schaukel, eine Schaukel die den Untergang bedeutete. Und ohne die Wesen los zu lassen riss der Platz sich aus den Angeln, schüttelte sich von der Erde ab und stürtzte in die Tiefe. In die schwarze Tiefe. Tiefer und Tiefer. Mit ihm alle Wesen, Menschen und Tiere. Alles. Und auf einmal war nur noch ein großes Loch da zwischen all der Erde die aussah als hätte sie die ganze Zeit geschlafen, nichts von dem Grauen mitbekommen was um sie herum geschehen war, nichts von dem mitbekommen was ein riesiges Loch in sie hineingebohrt hatte. Es war so wie immer. Man hätte nicht ahnen können dass vor einer knappen Zeit solch ein Schrecken geschehen war und Gina schlief weiter. Träumte weiter von der stillen Erde und lag regungslos da. Nichts war mehr von der Unruhe in ihrem Schlaf zu spüren. Sie lag da, wie ein schlafender Engel, und rührte sich kaum. Am nächsten Morgen als sie aufwachte erinnerte sie sich nicht mehr, nicht an die fliegenden Wesen, an den grausamen Mann, an die bebende Erde und an den Traum.




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