Der Schatz
von Kaya aus Draconis


In einer dunklen Herbstnacht schleicht ein Mann durch die kleine Pforte in der Schlossmauer. Er sieht sich mit scheuen Blicken um. Vielleicht lauern sie auf ihn dort zwischen den Bäumen im Park? Unter seinem schwarzen, ärmellosen Umhang drück der Mann ein Bündel an sich. Oh, seinen Schatz sollten sie ihm niemals fortnehmen, eher würde er sein Leben dafür lassen! Mit einem Satz springt er aufs Pferd. Da hallt ein Schuss durch die Nacht, der Mann schreit auf und fällt aus dem Sattel, und im nächsten Augenblick galoppiert ein weißes Pferd ohne Reiter zwischen den dunklen Bäumen fort. Der Mann schlägt auf den Boden auf und bleibt ruhig liegen. Er hört, wie Schritte näher kommen und schließt die Augen. Nein, das darf nicht wahr sein! So lange hat er auf diese Chance gewartet, und jetzt? Er kann sich doch noch so gut daran erinnern, wie alles begann:
„es muss ein Mittel gegen diese Seuche geben! Jack, du wirst ein Mittel dagegen finden, hast du verstanden?“, befahl ein älterer Mann mit grauen Harren einem Mann mitte 20 mit schwarzen Haaren, beide trugen eine Militäruniform. „Ja, Sir“, antwortete Jack, salutierte und ging aus der Militärbasis.
Draußen angekommen fuhr Jack zum Friedhof. Dort lief er weiter nach hinten, bis er am Rand des Friedhofs war. Er sah zu zwei Gräbern, die etwas weiter weg lagen und Jack seufzte. Wieso mussten gerade seine Frau und sein Sohn wegen dieser Seuche sterben? Er ging vor den Gräbern auf die Knie und schloss die Augen, es war für ihn immer noch schwer den Tod von den Beiden zu ertragen.
Nach kurzer Zeit stand er wieder auf und ging los, um im Labor des Militärs nachzufragen, ob es schon irgendwelche neue Erkenntnisse wegen der Seuche gab. Als er da war, fragte er einen der Wissenschaftler, ob es etwas neues gäbe. „Ja, wir haben herausgefunden, dass er ein Heilmittel auf einem weit entfernten Planeten geben könnte. Die Daten des Planeten sind auch schon in dem Raumschiff Prometheus eingegeben. Wir brauchen nur noch jemanden, der zu diesem Planeten fliegen würde, um das Heilmittel zu holen.“, antwortete einer der Wissenschaftler ihm. Jack dachte kurz nach, bevor er sagte: „Ich werde dorthin fliegen.“ Drei Tage später war es dann soweit. Jack würde zu diesem Planeten fliegen und das Heilmittel holen. Er verbrachte längere Zeit auf dem Raumschiff, bis es endlich landete. Jack stieg aus und sah sich um. Eigentlich sah es fast genauso aus wie auf der Erde, wenn man davon absah, dass die Menschen altertümliche Kleidung trugen.
Jack ging zu einem Mann, der in der Nähe stand, und fragte ihn: „Hi, mein Name ist Jack und ich komme von einem weit entfernten Planeten. Ich habe gehört, dass es hier ein Heilmittel gegen eine tödliche Seuche geben soll. Stimmt das?“ der Mann sah Jack einen Moment lang an, bevor er langsam nickte und sagte: „Es gibt ein Getränk, die die Seuche beenden kann, aber ich habe es nicht. Da musst du mit unseren König sprechen.“ Der Mann erklärte Jack noch den weg, bevor Jack sich verabschiedete, um zum König zu gehen.
Kaum war er vor dem Tor des Schlosses, versperrten ihm zwei Wachen den Weg. Doch schon nach kurzer Zeit hatte Jack die Beiden gekonnt überredet, ihn weitergehen zu lassen und ihm den Weg zum König zu zeigen.
Als Jack im Thronsaal ankam, gingen die Wachen wieder auf ihre Posten und kurze Zeit später kam der König, ein älterer Mann, der einen mit Gold bestickten Mantel trug, aus einem Seiteneingang in den Saal.
„Seid gegrüßt, Fremder. Ich bin König Arkhan. Ich habe gehört, dass ihr unseren Schatz verlangt. Was für einen Grund habt ihr, diesen zu verlangen?“, begrüßte der König ihn. „Ich grüße euch, König Arkhan. Ich bin Jack und ich benötige euren Schatz, um eine tödliche Seuche, die auf den Planeten, auf dem ich lebe, ausgebrochen ist, zu stoppen. Deshalb bitte ich euch, nein, ich flehe euch an, mir euren Schatz zu überlassen.“, flehte Jack ihn an. „Nun, was auf einen anderen Planeten passiert, ist für mich nicht von belang, deshalb bekommt ihr den Schatz nicht. Und jetzt tretet mir aus den Augen!“, erklärte König Arkhan und ging, während Jack hinausgebracht wurde. Er hatte nicht einmal die Chance gehabt, etwas zu erwidern. Und nur deshalb hatte er auch dieses Getränk, dass in einem goldenen Gefäß sicher aufbewahrt wird, gestohlen, nur deshalb. Es darf einfach noch nicht zu Ende sein! Es muss einen Weg geben! Jack öffnet die Augen, sprint auf und rennt los. Er hört die Schüsse hinter sich, doch er rennt einfach weiter.
Endlich kommt er bei der Prometheus an. Schnell steigt er ein, startet das Raumschiff und stellt den Autopiloten ein. Er lehnt sich zurück, als ihm ein höllischer Schmerz durchzuckt. Er sieht an sich herunter und bemerkt das ganze blut, dass an seiner Kleidung klebt. Man hat ihn doch tatsächlich in der Brust getroffen. Jack seufzt und schließt die Augen. Wenigstens hat er das Heilmittel gekriegt. Langsam wird alles weiß vor seinen Augen und da sah er die Beiden.
Ein Lächeln erschien auf Jack’s Gesicht.