Schreibwettbewerb

Spaziergang

Ich sah kaum die Hand vor Augen, so dicht hingen die Nebelschwaden. Mia stand direkt neben mir, ich fasste ihre Hand aus Angst sie in dem stickigen Dunst zu verlieren. "Weißt du wo es lang geht?" Aus Mias Stimme heraus hörte ich ein wenig Angst. "Nein.", antwortete ich und schüttelte energisch den Kopf, auch wenn Mia es nicht sehen konnte. Keanon zog an der Leine. Ich tastete nach der Dogge und strich ihm beruhigend über das feuchte Fell. Scheinbar mochte Keanon den Nebel genauso wenig wie Mia oder ich. Wir hatten eigentlich nur vor einen kleinen Spaziergang zu machen doch da wurden wir plötzlich von dem Nebel überrascht, er kam wie eine Welle aus eiskaltem Wasser über uns. Ich schmunzelte und drückte Mia etwas näher an mich: "Lass und lieber hier warten bevor wir uns noch verlaufen!". "Hmm. Ist wohl besser.", gab Mia zurück und blieb stehen. Der feuchte Dunst legte sich auf die Haut. Er fühlte sich nicht unangenehm an, aber kalt. Ich spürte Mias Atem meine Wange streichen und hörte Keanons kaum vernehmbares Winseln. Das anfängliche Unwohlbefinden schwand einem eigenartigen Glücksgefühl. Ich schloss die Augen und lächelte in mich hinein.
Mia stubste mir unsanft an die Schulter: "Hey, komm, der Nebel hat sich aufgelöst!". Die Sonne schien und eine leichte Brise wehte mir um die Nase, aber keine einzige Dunstschwade hing noch in der Luft. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Keanon wedelte fröhlich mit dem Schwanz und wir schlenderten nach Hause.

von Fleur aus Aslaug