Schreibwettbewerb

Das ist ein gekürzter Ausschnitt aus der Fan-Fiction

Myrte und die Geheimnisse von Hogwarts
von Amalthea Carme Metis (acm1961)

Alle Figuren gehören J.K. Rowling. Die Geschichte habe ich mir selbst ausgedacht. Sie wurde nur zum Vergnügen gesschrieben. Geld damit zu verdienen steht nicht zur Debatte.

Achtung, das ist eine Altaverse! Die Personen handeln anders, als man es von ihnen erwarten würde!

Zeitpunkt: 1.9.1938

Abfahrt von Gleis Neundreiviertel

Myrte biss die Zähne zusammen, um nicht loszuheulen. Sie stand mit ihrem Gepäckwagen vor einer soliden Mauer. Was sollte sie nur tun? Ihre Eltern hatten sie vor dem Bahnhof abgesetzt und waren wieder abgefahren, ohne ein Wort des Abschieds oder sie überhaupt noch eines Blickes zu würdigen. Ihr Vater hatte nur gemurmelt: "Ein Glück, dass sie erst im nächsten Sommer wiederkommt." Den riesigen Koffer in die Bahnhofshalle zu schleifen und auf den Gepäckwagen zu laden, hatte fast ihre Kräfte überfordert. "Du musst einfach nur durch die Mauer zwischen Gleis neun und zehn laufen," hatte Professor Merrythought bei ihrem Besuch vor drei Monaten versichert. "Dann kommst du auf Gleis Neundreiviertel heraus." Aber die Mauer sah so unglaublich haltbar aus.
Während Myrte sie anstarrte, wurde sie angesprochen: "Guten Tag, du fährst bestimmt auch das erste Mal nach Hogwarts." Sie sah hoch. Neben ihr stand eine schlanke Frau mit braunen schulterlangen Haaren und einer Brille! Sie hatte sogar Sommersprossen, schien aber darüber nicht besonders unglücklich zu sein, im Gegenteil, sie strahlte! Neben ihr stand ein unglaublich gut aussehender Mann mit schwarzen Haaren und schwarzen Augen und ein Junge in Myrtes Alter, der sein Sohn sein musste, denn er war dem Mann wie aus dem Gesicht geschnitten. Er trug brandneue Kleidung und platzte anscheinend vor Aufregung. Myrte schaute beschämt auf ihren Umhang aus zweiter Hand und ihren schäbigen Koffer und schluckte.
"Ich bin Merope Riddle," fuhr die Frau fort, "das hier ist mein Mann Tom und unser Sohn heißt auch Tom. Er kommt in die erste Klasse." Der kleine Tom machte eine tadellose Verbeugung. Verlegen knickste Myrte. "Ich heiße Myrte Morris," murmelte sie. "Komm lass uns zusammen durch die Sperre rennen," schlug Tom eifrig vor. Myrte betrachtete die Mauer ängstlich. "Ich trau mich nicht," sagte sie leise. "Das kann ich gut verstehen," meinte die Frau, "mir ging es beim ersten Mal genauso. Komm, wir beide rennen zusammen und Tom rennt mit seinem Vater. Mal sehen, wer zuerst drüben ist."
Das war ein unerhörter Vorschlag! Welcher Erwachsene rannte denn mit seinen Kindern um die Wette?! Der kleine Tom war jedoch sofort Feuer und Flamme und stellte sich mit seinem Vater auf, der den Spaß anscheinend ohne mit der Wimper zu zucken mitmachen wollte. Myrte stellte sich zaghaft neben Mrs Riddle. Tom schrie laut: "Auf die Plätze! Fertig! Los!" Und ab ging die Post! Sie waren so schnell, dass sie nicht mehr stoppen konnten, selbst wenn sie es gewollt hätten. Die Mauer kam näher. Gleich musste es krachen!
Aber sie liefen einfach durch die Mauer hindurch, als wäre sie gar nicht da. Myrte spürte nicht den geringsten Widerstand. Verblüfft blieb sie stehen. Sie war auf einem Bahnsteig, der vorher nicht zu sehen gewesen war. "Gleis 9 3/4" stand in großen Buchstaben auf dem Schild vor ihr. Am Gleis stand eine knallrote Dampflok und puffte vor sich hin. Überall standen Erwachsene und Kinder in Umhängen neben vollgepackten Gepäckwagen, schuhuten Eulen in Käfigen, miauten Katzen in Körben und glotzten Kröten aus Terrarien.
"Komm, suchen wir uns ein Abteil." Tom schien es für ausgemacht zu halten, dass sie zusammen blieben. Myrte sah sich verstohlen um. Überall wimmelte es von Schülern. Auch viele Erstklässler waren dabei. Die Riddles schienen sehr bekannt zu sein, denn sie wurden von vielen der Anwesenden begrüßt. Alle Mädchen waren viel hübscher als sie, Myrte, und viel besser angezogen. Aber Tom beachtete sie gar nicht, außer dass er immer wieder freundlich grüßte.
"Hier ist es gut." Mr Riddle blieb stehen und half den Kindern ihr Gepäck in einem Abteil zu verstauen. Tom hatte auch eine Eule, wie Myrte traurig bemerkte. Wahrscheinlich war sie das einzige Kind, das kein Tier hatte.
Tom hüpfte wieder auf den Bahnsteig, um sich von seinen Eltern zu verabschieden. "Ihr schreibt mir doch jeden Tag?" hörte sie ihn besorgt fragen. "Natürlich," beruhigte ihn sein Vater. "Wir schicken die erste Eule gleich los, wenn wir zu Hause sind." Dann seufzte er. "Wir werden dich schrecklich vermissen." "Och, in den Weihnachtsferien komme ich ja schon wieder," sagte Tom. "Ich schreib euch auch sofort, wenn ich angekommen bin." Myrte sah, wie er erst seine Mutter und dann seinen Vater umarmte und musste wieder schlucken. Die Riddles hatten sich richtig gern, das merkte man sofort. Jetzt beugten sich beide zu ihrem Sohn, um ihm noch etwas zu sagen. Myrte sah, wie er eifrig nickte und hörte ihn sagen: "Natürlich, das hätte ich sowieso gemacht!"
Dann ertönten Pfiffe und man hörte, wie die Türen zugeworfen wurden. Tom sprang wieder ins Abteil und fing an, seinen Eltern zuzuwinken. Sein Vater zog plötzlich ein riesiges Taschentuch hervor und schwenkte es wie eine Fahne. Die Leute fingen an zu lachen und Tom konnte sich kaum halten. "Bis bald, bis bald, viel Spaß euch beiden, Myrte und Tom, und einen guten Start ins Schuljahr!" riefen Toms Eltern und liefen noch ein bisschen neben dem anfahrenden Zug her. Toms Eltern hatten auch ihr auf Wiedersehen gesagt! Myrte sprang verdattert auf und fing auch an zu winken, bis die beiden nicht mehr zu sehen waren.
Schließlich ließ sie sich neben Tom auf den Sitz fallen. Der fing sofort eine Unterhaltung mit ihr an. "Du bist bestimmt aus einer Muggelfamilie, oder?" fragte er. "Ich meine, weil du wegen der Mauer so besorgt warst." "Ja, stimmt," murmelte Myrte. "Und du? Sind deine Eltern Zauberer?" "Meine Mutter ja, aber mein Vater ist Muggel. Er hat ein Buch über Zaubersprüche geschrieben." Toms Stimme klang ehrfürchtig: "Ein ganzes Buch!" Myrtes Interesse war geweckt. "Wie kann er ein Buch über Zaubersprüche schreiben, wenn er selbst nicht zaubern kann?" fragte sie neugierig. "Er hat darüber geschrieben, was sie bedeuten und aus welcher Sprache sie kommen," erklärte Tom eifrig. "Er sagt, das kann dabei helfen, neue Zaubersprüche zu finden." Myrte machte kugelrunde Augen. "Dann ist dein Vater ein richtiger - Wissenschaftler?!" sagte sie bewundernd. "Ja", sagte Tom stolz, "und meine Mutter auch. Sie erfindet neue Zaubertränke!" "Zaubertränke???" Myrte starrte ihn an. "Was denn für welche?" "Och, zuletzt war es ein Aufmunterungstrank. Man trinkt ihn, wenn man niedergeschlagen ist und dann geht es einem wieder etwas besser."
"Du hast tolle Eltern!" sagte Myrte neidisch und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Tom wurde knallrot. "Auweia!" stöhnte er. "Meine Eltern haben mir extra noch gesagt, ich soll nichts sagen, was dich traurig macht. Hier!" Er zog ein blütenreines weißes Taschentuch aus der Tasche. "Du kannst doch nichts dafür, dass meine Eltern - mich nicht mögen," brachte Myrte heraus und putzte sich geräuschvoll die Nase. "Sie waren schon ziemlich alt, als ich geboren wurde. Und sie wollten natürlich einen Sohn, der später das Geschäft übernehmen kann. Ich bin aber nur ein Mädchen und ich bin auch noch hässlich." "Blödsinn!" Tom schüttelte den Kopf. "Du kannst das Geschäft doch auch übernehmen, wenn du ein Mädchen bist. Und hässlich bist du überhaupt nicht!" "Doch, bin ich!" widersprach Myrte ihm heftig. "Sie sagen es dauernd. Ich habe eine Brille und Sommersprossen." "Das hat meine Mutter auch und sie ist genauso wenig hässlich wie du!" sagte Tom bestimmt. "Was haben deine Eltern denn für ein Geschäft, das du nicht übernehmen kannst? Machen sie Kanonen oder so was Blödes?" "Nee," Myrte kicherte, "sie stellen Seife her." "Großer Gott!" rief Tom aus. "Da würde ich mich nicht drum reißen!"
Myrte sprudelte plötzlich los. "Sie waren richtig glücklich, als die Lehrerin aus Hogwarts da war. Mein Vater sagte, dann brauchte er mich endlich nicht mehr zu sehen. Aber er hat gleich dazu gesagt, dass er keinen Cent für die Schule und meine Ausrüstung bezahlt. Es gab ein Riesentheater, denn er ist ziemlich reich. Schließlich musste er doch alles bezahlen. Aber er hat nur ganz wenig Geld rausgerückt und ist nicht mit mir in die Winkelgasse gegangen. Das musste Professor Merrythought machen. Das Geld hat gerade für das Nötigste gereicht und alles nur aus zweiter Hand, sogar der Zauberstab, und ich hab kein Tier und hätte doch so gerne eine Eule gehabt." Jetzt fing Myrte wirklich an zu weinen. Tom sah sie mit großen Augen an und wirkte etwas ratlos. "Ich glaube, es ist Zeit für einen Aufmunterungstrank," sagte er schließlich Er griff in seine Umhängetasche und holte ein kleines Fläschchen, eine Wasserflasche und einen Becher heraus. Myrte blinzelte unter ihren Tränen hervor und sah, wie er den Becher mit Wasser füllte und dann sorgfältig zehn Tropfen der goldfarbenen Flüssigkeit aus dem Fläschchen hinzufügte. Sofort fing das Abteil an, nach Erdbeeren zu riechen. "Hhm, das riecht aber gut!" Myrte ging es gleich etwas besser und als Tom ihr das Glas reichte, trank sie ohne zu zögern einen großen Schluck.
Irgendetwas passierte in ihrem Kopf. Plötzlich schien es nicht mehr so wichtig zu sein, dass ihre Eltern sie nicht mochten. Sie brauchte sie erstmal nicht wiederzusehen. Und Tom schien sie nett zu finden. Und er hatte gesagt, sie wäre nicht hässlich und dass Seife nichts wäre, worum man sich reißen müsste. Sie fand, dass er recht hatte. Seife war nicht besonders interessant. Aber sie war jetzt auf dem Weg nach Hogwarts, in eine andere Welt! In ihre Welt! Und sie hatte schon einen Freund gefunden! Das war doch ein guter Anfang.

von acm1961 aus Aslaug

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Traurig saß ich auf einem der breiten Fensterrahmen. Einem der wenigen die heil geblieben waren. Mit Tränen in den Augen sah ich hinauf in die Sterne.
Ironischer Weise war es eine absolut klare Nacht. Kein Wölkchen und nur eine schmale Mondsichel. So wie Fred es geliebt hatte.
Fred, mein Bruder, die Hälfte meines Ichs...
„Er ist fort und er kommt nie zurück“ Heftig rollten meine Tränen, obwohl mein Hirn die Bedeutung dieser Worte noch gar nicht richtig realisiert hatte. Ein Leben ohne Fred, das war nicht vorstellbar.
Ein Muggellied welches ich vor langer Zeit einmal gehört hatte kam mit in den Sinn „Mit leiser Stimme wurde mir gesagt... Das du nicht mehr da bist, das du nicht mehr existierst und das du nie wieder kommen wirst und das es dich nicht mehr gibt“ Eine Eisenhand legte sich bei diesen Worten um mein Herz. Das konnte nicht sein. Fred konnte nicht für immer weg sein. „Nein“ brüllte ich auf einmal. Ich brüllte es einfach durch den Raum. Meine ganze Wut, meine Angst und meine Trauer hinaus.
Aber es half nicht. Es blieb ein leeres Gefühl in meinem Herzen. In dem Teil der Fred gehörte und den niemals jemand ersetzen würde können.
Plötzlich konnte ich die Muggel verstehen die sich wegen irgendwelchen Sachen begannen die Arme aufzuschneiden. Der Schmerz in meinem Inneren war kaum zu ertragen und um ihn zu besiegen kam es mir auf einmal gar nicht so abwegig vor mich zu schneiden. Einfach alles abfliesen lassen...
Ich erschrak über meine Gedanken. „Das hätte Fred nicht gewollt“
Bei den Muggeln hieß es das es ein Leben nach dem Tot gab, das hatte mir Hermine erzählt. Ein wundervolles, schönes Leben. Doch selbst die Vorstellung das Fred an einem wundervollen Ort war machte den Schmerz nicht erträglicher. Sicher Fred ging es gut, aber ich blieb trotzdem allein. So kam ich mir vor. Als gäbe es keinen anderen mehr auf der Welt. Als sei ich alleine übrig.
Verzweifelt versuchte ich mir klarzumachen das es nicht so war. Aber das Gefühl lies sich nicht vertreiben. Es schien mich von innen zu zerfressen. Immer tiefer in mich hinein. Er ist nicht mehr da, er kommt nicht zurück...
Wieder schrie ich. Ich schrie, schluchzte und heulte. Es war mir egal wer mich hören würde. Mein Bruder, verdammt, mein Bruder war tot! Ein Stück meines Herzens, ein Teil meiner selbst! Was hatte ich hier eigentlich noch verloren? Genauso gut konnte ich Fred folgen. Was brachte es mir hierzubleiben? Mein Leben hatte keinen Sinn mehr...
Plötzlich hörte ich Schritte näher kommen. Ich drehte mich zum Fenster. Ich hatte keine Lust mir einen Kommentar über mein verheultes Gesicht anzuhören.
Eine Hand legte sich auf meine Schulter, eine andere fuhr sanft über meinen Rücken. Langsam drehte ich mich um. Hinter mir stand... Percy. Seine Augen waren dick geschwollen von vielen Tränen, seine Augen traurig. Doch trotzdem versuchte er zu lächeln. „Es tut mir Leid. Ich hätte es verhindern können, irgendwas tun...“ Energisch schüttelte ich den Kopf. Percy war bei Fred gewesen als er starb. Eine Decke war eingestürzt und Fred war von einem herunterfallendem Brocken tödlich getroffen worden. Er war sofort tot gewesen. Percy hätte nichts tun können.
„Mach dir keine Schuldgefühle. Du hättest nichts machen können“ sagte ich und meine Tränen liefen unaufhörlich weiter.
Percy zögerte einen Moment, dann legte er die Arme um mich und drückte mich an sich. Tatsächlich half das. Die Tränen quollen nur so hervor, aber ich fühlte mich besser. Nicht mehr so allein... Auch Percy an meiner Schulter weinte. Nach Stunden, wie es mir schien, ließen wir uns los.
Ich wand meinen Blick noch einmal zum Fenster und legte eine Hand gegen die kalte Scheibe.
„Ich vermisse dich Fred...“
Geschockt stand ich neben Ron. Der stand stocksteif da und konnte nur den Leichnam seines Bruders anstarren. George war vor dem Anblick schon vor einiger Zeit geflüchtet, doch Ron stand immer noch bewegungslos da, sprach nicht, weinte nicht, zitterte nicht... Geschockt und zu keiner Reaktion fähig. Ich selbst konnte meine Tränen nicht zurück halten und drückte immer wieder Rons Hand.
Mrs. Weasley war inzwischen in den Armen von Mr. Weasley eingeschlafen, was vermutlich besser so war. So konnte sie ein wenig Auszeit von den Qualen nehmen die sie wieder erwarten würden wenn sie erwachte. Mr. Weasley war in dem selben Zustand wie Ron. Er sprach nicht, er weinte nicht. Er saß nur da, starrte auf seinen toten Sohn und strich über Mrs. Weasleys schlafendes Gesicht.
Harry kam neben uns. Er sah furchtbar aus und ich wollte in diesem Moment wirklich nicht in seinem Kopf sein. Ich wusste, er machte sich Vorwürfe wegen dieser Schlacht. Gab sich die Schuld das jene, welche ihr leben hatten lassen müssen, es wegen ihm getan hatten. Lupin, Tonks, Fred, Collin... Sie alle waren tot. Sie alle würden nie wieder das Licht der Sonne sehen und nie wieder auf eigenen Beinen diesen Ort verlassen. Ich zitterte nun immer heftiger. Es tat furchtbar weh sich damit auseinander zu setzen was das heißt „Tod“. Es waren so viele... Eine Träne folgte der nächsten. Ich hatte das Gefühl das ich mit dem weinen nie mehr würde aufhören können. Es war der Sieg, aber es fühlte sich nicht so an. Es machte keinen Unterschied zu wissen das wir in Zukunft Frieden haben würden. Das spielte überhaupt keine Rolle. Wichtig war nur hier zu stehen und zu wissen das es Menschen gab, Freunde von uns, Verwandte, die für diesen Sieg ihr Leben lassen mussten. Das war ein furchtbarer Preis und beinahe schämte ich mich das ich zu denen gehörte die weiterleben dürften. Das ich zu denen gehört die das Glück gehabt hatten nicht von einem Fluch getroffen worden zu sein.
Glück. Es fühlte sich nicht so ein. Der Schmerz darüber Menschen die mir wichtig gewesen waren verloren zu haben zerschnitt mir das Herz. Es zerriss mich in winzige Teile. Ich wollte schreien, ich wollte brüllen, ich wollte um mich schlagen. Meiner Wut und Trauer über den Verlust Luft machen. Doch ich stand nur ruhig neben Ron, hielt seine Hand und eine Träne nach der anderen wanderte über meine Wange.
Harry verschwand wieder und lies uns zurück. Ich müsste hinter ihm herlaufen, in trösten und vor Dummheiten abhalten, doch meine Beine gehorchten mir nicht mehr. Ich hatte nicht die Kraft noch jemand anderes zu trösten. Auf wenn ich mich dafür hasste: Ich war zu sehr mit mir beschäftigt.
Erleichtert sah ich das Ginny ihm folgte. Es war wirklich keine Gute Idee ihn mit all dem allein zu lassen. Das alles zerschmetterte schon mir den Kopf, wie sollte es da ihm gehen...

Ich folgte Harry. Er lief Treppe um Treppe hinauf, bis er auf Plattform des Astronomieturmes ankam auf der wir, vor ewigen Zeiten wie mir schien, Unterricht gehabt hatten. Einen furchtbaren Moment lang stand er an der Brüstung und ich dachte tatsächlich er wolle springen. Doch dann lies er sich nieder und setzte sich, die Beine zwischen den Gittern baumelnd, auf den Boden. Leise setzte ich mich neben ihn. Er wand sich mir zu und wir sahen uns einfach nur an. All die Trauer und die Erschöpftheit der letzten Stunden waren mir weiter bewusst. Doch als ich in Harrys erschöpftes Gesicht blickte vermischten sie sich mit einem noch viel stärkerem Gefühl. Dem Gefühl tiefer Zuneigung und Liebe. Harry war meine einzige und große Liebe und in diesem Moment war ich mir sicher, wir würden es schaffen mit dem zu leben was wir erlebt hatten. Wir würden all die zermürbenden Jahre die noch vor uns lagen, all die Kämpfe, all die Schwierigkeiten meistern. Denn wir waren nicht allein. Vorsichtig nahm ich Harrys Hand. Ich sah das auch er ruhiger geworden war. Sicher, der Schmerz war weiter in seinen Augen und er würde noch lange dort bleiben. Kein Wunder nach solchen schrecklichen Erlebnissen. Aber er hatte ein klein wenig seiner Schärfe verloren. Ich beugte mich vor und küsste ihn, ganz sacht. „Ich liebe dich Harry“
Und mit dieser Liebe würden wir alles überstehen. Wir würden es schaffen zu verarbeiten was passiert war und wir würden leben. Zusammen.


Alle Beteiligten der Schlacht auf Hogwarts brauchten lange Zeit um das erlebte zu Verarbeiten. Auch zahllose Verwandte und Freunde hatten es nicht leicht damit zu leben das so viele wichtige Menschen ihres Lebens verschwunden waren.
Einige schaffen es nie wieder richtig glücklich zu werden. Denn wie soll man leben wenn man sein Kind verloren hat? Oder seinen Partner? Oder sogar seine Eltern...
Viele von ihnen hatten Probleme diese Dinge zu verarbeiten.
In dieser Zeit war es sehr wichtig für alle nicht allein zu sein. Und das waren sie auch nur selten.
Und wenn man Hand in Hand vorm Altar steht und sich ewige Liebe schwört, dann kann man sich sogar vorstellen das man irgendwann, vielleicht wieder glücklich sein wird...
=)

von Emilie Jasmin aus Gunnlag

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"Hey aufwachen, oder willst du den ganzen Tag schlafen?"
Ich öffne meine Augen und sehe in das Gesicht eines blassen Jungen mit blonden Haaren in meinem Alter.
Ich schaue auf die Uhr und sage: " Ist doch erst 7 Uhr, Frühstück gibtŽs erst in einer halben Stunde."
"Weiß ich doch", entgegnet der Junge, "aber wir wollen es doch heute machen, sag nicht du hast es vergessen!"
"Mist!" Ich springe aus dem Bett und ziehe mich an. "Wie schön, dass du endlich eine Erleuchtung hast. Wir warten dann im Gemeinschaftsraum auf dich." Ich werfe noch schnell meinen Umhang über, mache das Bett und haste die Treppe hinunter. Im Gemeinschaftsraum werde ich schon von meinen Freunden erwartet: Draco Malfoy, Vincent Crabbe und Gregory Goyle. "Warum hat das so lange gedauert?", fragt Gregory. Ich murmle nur: "Verschlafen..."
"Jetzt sind ja alle da, lasst uns lieber gehen, bevor die anderen aufwachen." Wir gehen durch die Wand am Ende des Raumes und finden uns in einem der Kerker wieder. Ein paar Fackeln erhellen den Gang. "Hier entlang", flüstert Draco. Wie biegen um Ecke, dann stehen wir vor einer verschlossenen Tür. "Alohomora" Die Tür springt mit einem leisen quietschen auf. Wir schlüpfen hinein. Alles ist dunkel. "Lumos" Vier Zauberstäbe erleuchten den Raum. Er ist nicht sehr groß und auch ziemlich leer. An einer Wand steht ein Kessel aus Zinn. Daneben 4 Gläser. "Seid ihr bereit?", DracoŽs Stimme hallt von den kargen Wänden wieder. "Ja", flüstern wir drei gleichzeitig. "Habt ihr an eure Haare gedacht?", fragt Draco. "Oh Shit!" "Nicht so laut Vincent", ermahnt ihn Draco, "Wir wollen doch nicht gehört werden. Geh nochmal zurück, wir warten hier auf dich." Vincent verlässt den Raum und wir warten. 5 Minuten,10 Minuten, 15 Minuten..."Wo bleibt der denn? Hat er schon wieder das Passwort vergessen?", in DracoŽs Stimme liegt aufgekochte Wut. "Wohl kaum", entgegne ich, "dann wäre er doch zurückgekommen um uns zu fragen." "Ist auch egal", DracoŽs Stimme hat sich wieder abgekühlt, "dann machen wir es eben ohne ihn." Wir geben unsere Haare, die wir vorher von Ron, Harry und Neville gesammelt haben, in die Gläser und füllen sie mit Vielsafttrank auf. Dann trinken wir. "Das ist ja widerlich!" "Stell dich nicht so an Goyle. War doch gleich klar, dass die Longbottom-Brühe eklig schmeckt. Mein Potter-Shake ist auch nicht besser." Draco, der jetzt Harry ist, verzieht das Gesicht:"Ich kann ja gar nichts sehen. Hätte ich gewusst, dass seine Augen so schlecht sind, hätte ich doch lieber das Schlammblut genommen."
"Ist doch nur für eine Stunde", sage ich und wir verlassen den Raum und machen uns auf den Weg zur großen Halle, in der die ersten Schüler schon ihr Frühstück genießen. "Was machen wir, wenn die ECHTEN doch plötzlich auftauchen?" "Keine sorge Goyle, die sind bei ihrem Halbriesen..." "Hi, seid ihr nicht eben zu Hagrid runter?" Ginny steht plötzlich vor uns. "Sind wir auch", improvisiere ich, "aber ich habe meinen Zauberstab vergessen, also sind wir nochmal hoch." "Ist Hermine nicht auch mit euch runter?" "Ja", sie ist bei ihm geblieben und hält ihm gerade einen langen Vortrag über die Haltung von Knallrümpfigen Krötern." "Ach so", meint Ginny und macht sich auf den Weg zum Gryffindor-Tisch um zu frühstücken. "Na toll, und wo ist jetzt der Gemeinschaftsraum der GryffindorŽs?", fragt Gregory. "Ich glaube da lang", Draco läuft los, wir hinterher. Die Treppe hoch, den Gang rechts, den Flur runter, am Ende wieder rechts, 2 Stockwerke hoch und so weiter. "Hey Draco warte!", rufe ich, "Wo ist Gregory?" "War er nicht eben noch hinter dir?" "Ich weiß es nicht. Jetzt ist er auf jeden Fall weg. Was machen wir?" "Wir haben nicht mehr viel Zeit, dann machen wir es eben zu zweit. Und wir laufen weiter, Treppen hoch und runter, links und rechts....endlich treffen wir einen Gryffindor. "Hallo Harry", Collin Creevey grinst Draco an und macht ein Foto von uns. Wir quatschen ein bisschen mit ihm und erreichen endlich das Porträt der fetten Dame. "Heulende Hütte", sagt Collin und das Porträt klappt zur Seite. "Ich muss nochmal eben in den Schlafsaal, ich komme gleich wieder", ruft Collin und verschwindet. "Jetzt oder nie", flüstert Draco mir zu. Wir durchwühlen den ganzen Raum und lassen ein paar Gegenstände, die wertvoll aussehen, mitgehen. "Ich hab es!", rufe ich Draco zu. "Gut, lass uns verschwinden, bevor der Knirps wieder kommt". Wir verlassen den Raum und stürzten zurück in den Kerker, wo Crabbe und Goyle, voll bepackt mit Muffins und Waffeln, schon auf uns warten. "Wo habt ihr die ganze Zeit gesteckt?", brüllt Draco sie an, "ist ja auch egal, wir haben was wir wollten", meint er dann. Ich hole das kleine Tagebuch unter meinem Umhang hervor und gebe es Draco. „Gut“, sagte Draco, „Wir treffen uns heute Abend, selbe Zeit und selber Ort wie gestern.“

Damit meint er den Besenschrank gegenüber des Wandteppichs von Barnabas dem Bekloppten, in dem wir uns immer verstecken, um Potter und seine Freunde zu belauschen. Manchmal haben wir Glück und können einige hoch interessante Gesprächsfetzen auffangen, die uns später noch nützlich werden. Auch heute haben wir Glück und können Potter, Granger, Longbottom, Creevey und ein paar WeasleyŽs belauschen. Gott sei Dank kommt Ginny nicht auf den Vorfall von heute morgen zu sprechen und auch Collin scheint unsere Begegnung nicht für wichtig zu halten. Als sie langsam zum Ende kommen atmen wir erleichtert auf, doch zu früh gefreut: auf einmal holt Collin ein Foto aus seiner Tasche und sagt zu Harry und Ron: "Seht mal, dieses Foto habe ich heute morgen von euch gemacht, wisst ihr noch? Als wir uns im 3.Stock getroffen haben. ich habe es entwickeln lassen, aber irgendwie seid ihr gar nicht drauf, sondern Malfoy und Blaise..."

von Miranda Habicht aus Draconis

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Mitternacht in Hogwarts

*dingding* dröhnte es von der großen Glockenuhr am Nordturm von Hogwarts herunter. Harry erschrak.
So laut hatte er die Glocke noch nie gehört!Aber wahrscheinlich nur da er noch nie um Mitternacht unterwegs war. Oder er hatte einfach nicht darauf gehört. Schritte. Harry hörte deutlich Schritte hinter sich. Ruckartig drehte er sich um. Ein Glück hatte er seinen Tarnumhang dabei.
Puh!Es war doch nur Mrs. Norris. Allerdings starrte sie ihn mit ihren riesigen gelben Katzenaugen an. Harry hatte sich schon oft gefragt ob sein Umhang bei Tieren aller Art nicht wirksam sei.Mrs. Norris lief zum Glück gleich wieder weg. Hoffentlich nicht zu Filch, betete Harry.
Das wäre sein Untergang und die 1 in Astronomie zu könnte er auch vergessen.
Ja das war sein nächtliches Unterfangen.
Er würde wegen Astronomie sitzen bleiben und das wollte er nicht. Nur heute Nacht gab es diese Planetenkonstellation die er für sein Referat brauchte. Er wollte praktische Erfahrungen aufweisen.
So noch eine Störung und ich werde verrückt, dachte sich Harry. Er holte die Karte des Rumtreibers heraus und entfaltete sie. Oh nein! Snape war unterwegs in den 5. Stock und genau dort stand Harry.
Er hörte schon seine schlurfenden Schritte die Treppe herauf kommen.
Harry presste sich ganz dich an die Wand.
Ein Glück Snape bemerkte ihn nicht.Noch einmal konnte er sich so etwas nicht leisten.
Er riskierte noch einen Blick auf die Karte und vergewisserte sich das niemand ihm über den Weg laufen würde.
Dann huschte er so schnell und lautlos es ging in den nächsten Stock. Ein Blick auf die Karte. Nichts zu sehen.
Harry eilte auf die Treppe zum Astronomietrum und stürmte nach oben. Als er die Tür nach draußen aufmachte strömte ihm die kalte Nachtluft ins Gesicht. Er legte den Tarnumhang ab und holte Notizblock und Stift heraus.
Er legte beides auf die Brüstung des Turmes und begann den Mond und die anderen Planeten die man sehen konnte zu beschreiben. Was er nicht wusste: Hinter ihm stand ein alt aussehender Mann mit langen weißen Haaren und einer Hakennase auf der eine Halbmondbrille ruhte.
"Harry?"fragte er sanft.
Harry schreckte auf und hätte fast seinen Block fallen lassen.
Er schnellte herum bereit zum Angriff.
Dann wurde er entwarnt. Er griff sich ans Herz und sagte leise und geschockt:
"Sir... oh ich weiß ich darf hier nicht ohne Lehrer..."weiter kam er nicht denn Dumbledore, der weiße Fremde, unterbrach ihn:
"Harry wie du vielleicht weißt war ich mal Lehrer also... du brichst nur die eine Regel: Du darfst nie wieder hier alleine im Schloss rumspuken haben wir uns verstanden?"fragte er mit einem ersten Ton.
"Ja Sir!"rief Harry glücklich und machte sich wieder an die Arbeit.
Als er in den frühen Morgenstunden wieder zurück in sein Bett schlich war er sicher das er sich bei Dumbledore irgendwie bedanken würde. Wie wusste er aber noch nicht...

von Kymenentra aus Torben