Schreibwettbewerb

Gewinner vom letzten Wettbewerb: Ein Brief, den die Maulende Myrte an ihre Eltern geschrieben haben könnte (natürlich bevor sie von Tom Riddle ermordet wurde)

1. Platz - Leandra aus Draconis

Hallo Mama, hallo Papa,

ich will nach Hause. Olive Hornby ist so gemein zu mir.
Ich vermisse euch ganz doll.
Selbst die Lehrer behandeln mich schlecht, mit Ausnahme von Prof. Dumbledore.
Bitte holt mich nach Hause. Ich halte es hier nicht mehr aus.
Ich verbringe die meiste Zeit auf der Toilette, aber selbst da lassen mich die anderen nicht in Ruhe.
Sie hänseln mich wegen meiner Klamotten, meiner Stimme aber vor allem wegen meiner Brille.
Sie sagen ganz gemeine Sachen und nennen mich Brillenschlange. Ständig ziehen mir die anderen an den Zöpfen.
Selbst die Schüler der Jahrgänge unter mir hacken auf mir herum.
Ich habe hier nicht einen richtigen Freund.
Ich weiß ihr habt nicht viel Zeit für mich, aber bitte bitte lasst mich wieder nach Hause kommen.
Ganz viele traurige, liebe Grüße

Myrte

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2. Platz - acm1961 aus Aslaug

Liebe Eltern,
ich muss euch dringend schreiben, weil ich nicht weiß, was ich machen soll. Ich bin immer noch soooo unglücklich hier! Ich habe das Gefühl, dass niemand mich mag. Alle machen sich über mich lustig: über meine Pickel, meine Brille und weil ich ständig weinen muss. Aber ist das ein Wunder? Wenn niemand zu mir hält? Ich kann doch nichts dafür, wenn ich Pickel habe und eine Brille mit dicken Gläsern tragen muss.
Wegen der Pickel war ich schon in der Krankenstation. Die Krankenschwester ist wirklich sehr nett. Ich glaube, sie ist die einzige Person in ganz Hogwarts, die mich wirklich mag. Gegen die Pickel hat sie mir verdünnten Bubotubler-Eiter gegeben. Der wirkt zwar ganz gut, aber es dauert halt eine ganze Weile, bis die Pickel verschwinden und dann kommen sofort neue. Die Krankenschwester meint, dass es mich wirklich sehr hart getroffen hat mit meiner Akne.
Ich hab sie auch wegen meiner Kurzsichtigkeit gefragt, ob man dagegen etwas mit Magie machen kann. Sie ist eher skeptisch, jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt. Auf dem Gebiet wird zwar viel geforscht, aber die Zauber sind sehr, sehr gefährlich und wenn sie schief gehen, kann man blind werden. Da lasse ich lieber die Finger davon. Die Krankenschwester meint, man könnte vielleicht etwas machen, wenn ich älter bin. Da ist es nicht mehr so gefährlich. Und vielleicht gibt es bis dahin auch bessere Zauber. Im Unterricht bin ich aber gut! Ich bin nicht umsonst eine Ravenclaw! Ich bin sogar besser als die meisten anderen Ravenclaws. Das können sie gar nicht haben, besonders Olive Hornby nicht, die eingebildete Ziege. Sie ist zwar auch ganz gut, aber nicht so gut wie ich. Das nützt mir aber nichts, denn sie gibt bei uns Mädchen den Ton an und sie hat nun mal beschlossen, dass ich blöd bin. Sie wartet nur darauf, dass mich Professor Dumbledore lobt. Dann zieht sie nach der Stunde über mich her und verspottet mich. Oh, ich wünsche mir so, dass es ihr heimzahlen kann! Letzte Nacht habe ich geträumt, dass ihr in ihre Träume folgen und ihr fürchterliche Angst machen kann. Als ich aufwachte, war ich fast glücklich – bis ich merkte, dass die blöde Kuh mir die Schnürsenkel geklaut hatte. Naja, ich habe sie natürlich sofort mit einem Aufrufezauber wieder herbeigezaubert, aber sie waren zerschnitten. Das ist doch wirklich gemein. Ich bin wieder schluchzend aufs Klo gerannt, während sie sich mal wieder über mich lustig gemacht hat. Wie ich sie hasse! Aber irgendwann werde ich mich rächen!
Jetzt habe ich wegen dieser Person fast das wichtigste vergessen! Ich habe euch doch in meinem letzten Brief von diesem Jungen aus Slytherin erzählt, diesem Tom Riddle, der mit seiner Bande ständig irgendwelche wirklich fiesen Sachen ausheckt, bei denen niemand beweisen kann, dass er dahintersteckt. Gegen den ist Olive Hornby der reinste Engel! Seine neusten Attacken richten sich gegen Muggelgeborene. Er ist wirklich ziemlich raffiniert – und ein brillianter Schüler! Der beste, der jemals in Hogwarts war! Das sagen jedenfalls die Lehrer. Die fressen ihm aus der Hand, weil er so gut ist, besonders Professor Slughorn, der Zaubertranklehrer! Nur Professor Dumbledore scheint ihn nicht so zu mögen. Er behält ihn immer scharf im Auge.
Und ausgerechnet Tom Riddle habe ich bei etwas beobachtet, das mich wirklich richtig erschreckt hat. Bei etwas ganz Schlimmem! Als ich gestern vor dem Abendessen in der Bibliothek war, kam ich an dem Tisch vorbei, wo er arbeitete. Er war gerade nicht da, weil er nach einem weiteren Buch suchte. Ich warf im Vorübergehen einen Blick auf das aufgeschlagene Buch, das auf dem Tisch lag und mir blieb fast die Luft weg! Es war ein Buch aus der verbotenen Abteilung. Naja, er durfte es ausleihen, ich habe die Erlaubnis neben dem Buch liegen sehen, natürlich von Professor Slughorn unterschrieben! Der würde alles unterschreiben, was Tom Riddle ihm hinhält! Aber das Buch beschäftigt sich mit der schwärzesten Magie, die man sich vorstellen kann, mit Horkruxen! Ich hatte vorher noch nie davon gehört. Es ist schon eklig darüber zu schreiben, aber ich muss es tun, sonst werde ich verrückt. Wenn man ein ganz, ganz schlimmes Verbrechen begeht, also einen Mord, dann spaltet sich die Seele. Habt ihr das gewusst? Jedenfalls kann man mit diesem Horkrux-Zauber das abgetrennte Seelenstück in irgendetwas einschließen, einen Gegenstand oder einen Tier. Wenn man selbst tödlich verwundet oder umgebracht wird, stirbt man nicht, sondern verliert nur seinen Körper. Das Seelenstück, das man vorher abgetrennt hat, überlebt. Dieses Seelenstück nennt man Horkrux. Oder nennt man den Behälter dafür Horkrux? Ich weiß es nicht mehr... Aber ist das nicht schrecklich? Dieses Seelenstück muss sich dann noch einen neuen Körper beschaffen und dann kann der, der eigentlich tot sein sollte, weiterleben. Mir ist fast schlecht geworden, als ich das gelesen habe. Zum Unterrichtsstoff gehört das auf gar keinen Fall! Das ist übelste schwarze Magie! Das wird in Hogwarts nicht gelehrt! Aber wieso liest Tom Riddle solche Bücher? Er konnte doch wohl nicht daran denken, einen Horkrux zu fabrizieren? Noch während ich zwischen Ekel und Entsetzen hin und her gerissen war, kam er plötzlich zwischen den Regalreihen hervor und starrte mich an. Ich habe zurückgestarrt und ein paar Sekunden haben wir uns nur angesehen. Keiner von uns sagte ein Wort. Ich glaube, er war ziemlich fassungslos, als er merkte, dass ich gesehen hatte, mit was er sich da beschäftigte. Schließlich drehte ich mich um und verließ völlig durcheinander die Bibliothek.
Seitdem merke ich, dass er mich nicht aus den Augen lässt. Beim Abendessen gestern hat mich ständig gemustert und nach dem Essen hat er versucht, mir zum Ravenclawturm zu folgen. Ich war ganz allein, weil in der Eingangshalle meine Tasche kaputt gegangen war und ich erst alles wieder aufsammeln musste. Die anderen haben mir natürlich nicht geholfen. Als ich endlich fertig war und gerade in den Flur zum Ravenclawturm einbog, habe ich hinter mir Schritte gehört und als ich mich umdrehte, stand er da und hat mich so hasserfüllt und drohend angesehen, dass ich nach meinem Zauberstab griff. Da stand plötzlich wie aus dem Boden gewachsen Professor Dumbledore vor uns. Tom sah plötzlich ganz harmlos und unschuldig aus, aber Professor Dumbledore schickte ihn sofort in seinen Gemeinschaftsraum. Er hatte nämlich auf dem Flur zum Ravenclawturm wirklich nichts zu suchen. Dann fragte mich Professor Dumbledore, ob ich etwas auf dem Herzen hätte. Ich war drauf und dran, ihm von Toms Horkrux-Studien zu erzählen, aber dann habe ich es doch nicht gemacht. Ich weiß auch nicht, warum. Jetzt finde ich das saublöd. Ich hätte es ihm sofort sagen müssen, denn er hätte es bestimmt nicht gut gefunden, dass sich Tom mit dieser schwarzen Magie beschäftigt! Ich bin sicher, er würde es ihm verbieten und vielleicht sogar das Buch aus der Bibliothek entfernen. Er hasst schwarze Magie und hat uns immer davor gewarnt. Soll ich ihn informieren? Das wäre doch kein Petzen, oder? Bitte gebt mir einen Rat.
Eure verzweifelte Myrte

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3. Platz - Sindra aus Torben

Liebe Mutter,
Wie geht es dir?
Mir glaub nicht so gut,
ich werde immer noch gehänselt wegen der neuen Brille,
die du mir zum Geburtstag geschenkt hast.
Die meisten Kinder lassen mich zwar in Frieden,
nur Oliver kann es nicht lassen.
Hat Vater den Job im Ministerium bekommen?
Sag ihm, ich hab ihn lieb.
Grüße von Myrte