Runen - nicht nur eine Schrift


Runen waren Schriftzeichen, die in Teilen Europas bis zum Mittelalter verwendet wurden. Während das Alphabet nach den beiden ersten griechischen Buchstaben Alpha und Beta benannt wurde, nennt man die Runenschrift nach ihren ersten sechs Buchstaben (F, U, TH, A, R, K) Futhark. Es gibt verschiedene Runenalphabete, am bekanntesten ist das ältere gemeingermanische Futhark, das vierundzwanzig Zeichen hat.

Die Runen sind nicht "urgermanisch", sondern haben mit dem griechischen und lateinischen Alphabet gemeinsame "Vorfahren" - wahrscheinlich im phönizischen Raum. Nach derzeitigem Forschungsstand gehört die Runenschrift zum etruskischen Schriftkulturkreis und ist mit den sog. alpinen Schriften verwandt, die vor allem in Norditalien zu finden ist.


Das Futhark

Es gibt verschiedene Futharks. Das ältere mit 24 und das jüngere Futhark (welches man auch als "das nordische Futhark" bezeichnet) mit 16 Zeichen. Daneben stehen noch mehrere andere Reihen mit z.B. 33, 28, 26 oder 23 Runen. Diese verschiedenen Reihen waren in unterschiedlichen Gebieten gebräuchlich und die Unterschiede in der Anordnung und der Anzahl bezeichnen lokale Unterschiede in Sprache und Schreibweise.


Altes Futhark Das Ältere Futhark (24 Runen), war von 200 vor unserer Zeitrechnung bis 500 n.u.Z. die allgemeingültige Form. Im Volk überlebte es bis ins späte Mittelalter.
Jüngeres Futhark Das Jüngere Futhark (16 Runen) entwickelte sich um 700 n.u.Z. und war um 800 abgeschlossen. Diese wunderliche Verkürzung einer Reihe von Schriftzeichen liegt nach Meinung mancher Runen-Forscher darin begründet, daß durch die Christianisierung unseren Vorfahren die Kraft genommen werden sollte, und man aus diesem Grund die Runenreihe zurecht stutzte.
Angelsächsiches Futhark Das Angelsächsische Futhorc (33 Runen) überdauerte die Christianisierung und war bis ins 10. Jahrhundert gebräuchlich.



Es gab und gibt verschiedene Theorien über den Ursprung der Runenreihen. Viele davon sind im Laufe der Zeit schon widerlegt oder erneuert worden. Die wahrscheinlichste akademische Theorie geht davon aus, daß die Runen aus Bildsymbolen entstanden sind und ihre endgültige Anordnung im Zusammenhang mit etruskischen Schriftsymbolen erhielten. Runen wurden ursprünglich in Stein gemeißelt, in hölzerne oder metallische geritzt. Ihre geradlinigen Formen ergaben sich also auch aus praktischen Gründen. Angepaßt an die Schreibtechnik auf Papier konnten die Runen in späterer Zeit auch abgerundet werden. Nur wenige Holzgegenstände sind bis heute erhalten und so bilden die Runensteinfunde Nordeuropas neben Amuletten und Waffen die Hauptquelle der erhaltenen Inschriften. Die Inhalte sind nicht einfach festgehaltene Informationen, sondern oft symbolischer und magischer Natur. Bewegliche Objekte wurden zum Teil erst auf den weiten Fahrten der Träger zu den heutigen Fundorten gebracht.






Urheber eines Werkes ist laut dem Urheberrechtsgesetz in Deutschland und Österreich derjenige, der es geschaffen hat.
Das Copyright dieses Buches liegt ausschließlich bei Sidsel · Mail: direktorin_sidsel@hotmail.de · Dieses Buch wurde nur in Mandragoras veröffentlicht.