Guten Morgen alle zusammen.
Letztes Mal hatten wir ja angefangen über Aleister Crowley zu sprechen; über seine Kindheit, seine Jugend und seine Lehrjahre.
Diesmal möchte ich über seinen weiteren Werdegang sprechen.
Heirat und Ordensgründung
Aleister Crowley bereiste Japan, Indien und Ägypten; 1903 heiratete er Rose Kelly, die ihm ein Jahr später eine Tochter schenkte.
Crowley gab ihr den bezeichnenden Namen Nut Ma Ahthoor Hecate Sappho Jezebel Lilith.
Im Laufe der folgenden Jahre schrieb Crowley 19 Bücher über Magie und Okkultismus. 1907 gründete er den AA-Orden (Argenteum Astrum/silberner Stern), für den er 28 Mitglieder rekrutierte. In diesem Orden wurden vor allem sexualmagische Praktiken gelehrt, wobei der Magier schon bald als der versierteste von allen galt.
1909 ließ sich Crowley wieder scheiden, um für möglichst viele frei zu sein.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Aleister Crowley für eine große Anzahl von Frauen anziehend wirkte - vielleicht gerade weil er sich so animalisch gab und gern den Teufel spielte.
Magick-System und letzte Jahre
Bei dem von Crowley entwickelten Magick-System, einer Mischung aus Zahlenmystik und altgriechisch-ägyptischer Magie, kommt es unter anderem darauf an, dass man durch das unablässige Aufsagen bestimmter Formeln die eigene Konzentrationsfähigkeit steigert, um später in einen tiefen Zustand der Meditation zu gelangen.
Dadurch soll man Herr über seinen Körper werden, um beispielsweise keinen Schmerz mehr zu empfinden.
1929 heiratete Crowley in Leipzig Maria Teresa Ferari.
Gemeinsam verbrachten sie einige Jahre in Berlin, bis Crowley ihr überdrüssig war.
Von Besuchern der Beiden gibt es nicht gerade schmeichelhafte Berichte: Der merkwürdige Magier war fett geworden, in wunderliche Kleider gewandet und umgeben von einer Parfumwolke.
Er hatte sich seinen Schädel kahl rasiert, sein Blick war noch immer stechend.
Der bekannteste Magier Europas, nunmehr heroinabhängig und krank, starb 1947 in einem Schloss bei Hastings, nachdem er zuvor neue Tarotkarten entwickelt hatte. "Ich bin überrascht" sollen seine letzten Worte gewesen sein.
Kabbala und Visionen
Crowley sah es als seine Lebensaufgabe an, die Einschätzung des Tarot als einem reinen Orakelspiel zu verändern. Dies wollte er erreichen, indem er die Tarotkarten in Verbindung zur Kabbala setzte.
Eine Fügung des Schicksals führte 1937 Crowley mit der begnadeten Künstlerin Lady Frieda Harris zusammen.
Gezielte Meditation und magische Rituale führten bei ihm zu Visionen eines neuen Tarotkartens-Decks, die er skizzenhaft zu Papier brachte und die sie umsetzte.
Mit Entstehung der Karten schrieb Crowley schließlich auch das erklärende Begleitbuch.
Crowley Orden, der "Ordo Templi Orientis" (O.T.O.), veröffentlichte das Werk erstmals 1944 als Privatdruck in einer Auflage von 200 Exemplaren.
Nun, ich denke, wir haben jetzt das wichtigste über Aleister Crwoley zusammen.
Da dies der letzte Teil Ihres Kurses ist, werde ich Ihnen keine Aufgaben mit auf den Weg geben.
Ich denke, die Zeit können Sie allerdings gut zum lernen nutzen.
Ich wünsche Ihnen schon einmal viel Glück mit den Prüfungen und ich würde mich freuen, Sie im nächsten Schuljahr wieder zu sehen.
Auf wieder sehen!