Guten Tag, liebe Schülerinnen und Schüler!
Mein Name ist Sirku Moldu und ich darf euch ganz herzlich zu unserer ersten Muggelkundestunde in diesem Schuljahr begrüßen.
In diesem Unterricht werdet ihr etwas über die Lebensweise der Muggel in Deutschland erfahren.
Das Thema in der siebten Klasse ist:
Die Kommunikation der Muggel
In diesem Quartal beschäftigen wir uns mit der
Post
Wir kennen für Briefe und Pakete aller Art die Eulenpost. Sie funktioniert ganz einfach. Man gibt der Eule den Brief (oder mehreren Eulen das Paket) und sagt ihr (oder ihnen), für wen er bzw. es ist. Die Eule findet den Adressaten ganz sicher, wenn er keinen Abwehrzauber errichtet hat. Aber selbst dieser Zauber kann von bestimmten Eulen durchdrungen werden, wenn der Empfänger es zulässt. Der Absender hingegen braucht nicht genau zu wissen, wo sich der Empfänger befindet.
Bei den Muggeln geht das anders. Wenn sie einen Brief geschrieben haben, müssen sie ihn in einen Umschlag stecken und genau adressieren. Außer dem Namen muss auch die Straße, die Hausnummer und der Ort vermerkt sein. In Deutschland ist die Angabe der Postleitzahl sehr wichtig. Das ist die fünfstellige Zahl, die vor dem Ortsnamen steht. Sie erleichtert die Zuordnung und die schnelle Zustellung des Briefes.
Hier seht ihr einen korrekt adressierten Brief.
Auch der Absender ist mit vollständiger Adresse vermerkt. Außerdem klebt in der oberen rechten Ecke ein Gebührenzettelchen, die sogenannte Briefmarke. Die aufgedruckte Summe ist das Beförderungsentgelt für den Brief. Briefmarken zeigen oft hübsche Motive und viele Muggel sammeln diese kleinen Zettelchen so wie ihr Schokofroschkarten. Der Brief wird zugeklebt, damit niemand ihn lesen kann. Niemand außer dem Adressaten darf ihn öffnen.
Und hier ist eine sogenannte Postkarte.
Sie ist aus Pappe und sehr stabil. Viele Muggel schicken Postkarten aus dem Urlaub an ihre Freunde und Verwandten. Diese Karten zeigen auf der Vorderseite ein Bild oder sogar mehrere. Unsere Karte zeigt ein paar Ansichten der Muggelstadt Marburg. Auf der Rückseite ist nicht viel Platz. Auf jeden Fall ist die rechte Hälfte für die Anschrift und die Briefmarke vorgesehen. Auf die linke Hälfte kann man ein paar Sätze schreiben. Meist sind dies Grüße oder auch eine kurze Nachricht. Eine Postkarte wird nicht verschlossen. Sie besteht ja nur aus einem Stück. Jeder kann sie lesen. Deswegen schreibt man auf Postkarten auch nichts Wichtiges oder Persönliches. Eine Postkarte wird ansonsten genauso behandelt wie ein Brief.
Um einen Brief an seinen Bestimmungsort zu schicken, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wirft man ihn in einen der gelben Briefkästen, die überall herumstehen, oder man geht zum Postamt und gibt den Brief dort ab.
Hier seht ihr einen Briefkasten.
Das Postamt entspricht unserer Eulerei und hat wie diese nur zu bestimmten Zeiten geöffnet, während Briefkästen immer da sind. Sie werden zu festgelegten Zeiten geleert. Ein Postauto fährt vor und holt alle eingeworfenen Briefe aus dem Briefkasten heraus und fährt sie zum Postamt.
Dort landen sie auf einem Förderband. Das ist ein breites waagerechtes Band, das sich von selbst fortbewegt, natürlich wieder mit Elektrizität.
Hier werden die Briefe der Größe nach sortiert. Die kleinen Briefe wandern weiter in eine riesige Maschine, die sie stempelt.
Auch unser Brief trägt auf der Marke einen Stempel, der zeigt, wann und wo er abgestempelt wurde. Manche Briefe werden von der Maschine aussortiert und müssen mit der Hand gestempelt werden, weil sie zu dick sind. Auch die großen Briefe müssen mit der Hand gestempelt werden.
Die nächste Maschine liest die Postleitzahl und übersetzt sie in einen leuchtend roten Strichcode, der unten auf den Brief aufgedruckt wird.
Kann die Maschine die Postleitzahl nicht lesen, dann muss sie von Angestellten der Post gelesen und eingetippt werden.
Aber das ist noch nicht alles. Die Briefe wandern in eine weitere Maschine, die sie nun nach Orten sortiert.
Auch hier müssen viele Briefe noch mit der Hand einsortiert werden, weil die Maschine sie nicht bearbeiten kann. Die ganz großen Briefe und Zeitschriften werden in selbstlaufenden Wägelchen zu dem richtigen Fach transportiert und dort automatisch eingelegt. Das funktioniert nur durch den roten Strichcode. Andere große Briefe und kleine Päckchen werden direkt in Postsäcke geworfen, die im Halbkreis aufgestellt sind. Die Postler, die hier arbeiten, müssen zielsicher werfen können, denn jeder Postsack ist für eine bestimmte Postleitzahlengruppe gedacht.
Am Schluss der ganzen Sortiererei kommen alle Briefsendungen am Ende der Halle gut sortiert wieder zusammen und werden auf die Postautos verladen. Sie werden zum Flugplatz oder zum Bahnhof gefahren und treten von dort die Reise zu ihrem Bestimmungsort an.
Dort geht die Sortiererei wieder von vorn los. Die Säcke werden auf dem Postamt ausgeleert und nach Straßen sortiert. Jeder Zusteller muss schon früh am Morgen im Postamt sein und die Briefe, die zu seinem Bezirk gehören, einsammeln und weiter sortieren nach Straßen und Hausnummern.
Um neun Uhr ist Verteilschluss. Was danach kommt, wird erst am nächsten Tag zugestellt. Der Briefträger packt nun seine Tasche und sortiert die Briefe ordentlich ein, damit er nicht vor jedem Haus stundenlang suchen muss, ob er hier einen Brief einwerfen muss.
Viele Briefträger sind zu Fuß unterwegs und schieben kleine Karren oder Wägelchen mit der Post vor sich her. In manchen Orten haben die Zusteller auch ein Fahrrad.
Wenn der Bezirk sehr groß ist oder die Häuser sehr weit auseinanderliegen, kann die Post nur mithilfe eines Autos verteilt werden. An jedem Muggelhaus hängt ein Briefkasten mit dem Namen des Bewohners. Dort wird die Post eingeworfen.
Gibt es mehrere Wohnungen im Haus, gibt es für jede Wohnung einen eigenen Briefkasten. Jeder kann etwas in den Briefkasten hineinwerfen, aber herausholen kann die Post nur, wer einen Schlüssel zu dem Briefkasten hat.
Pakete werden so ähnlich befördert wie Briefe. Allerdings kann man sie nicht in den Briefkasten werfen. Dazu sind sie zu groß. Man muss sie bei der Post oder bei einer Packstation abgeben. Sie bekommen auch keine Briefmarken mit schönen Motiven aufgeklebt, sondern nur einen schmucklosen Gebührenzettel.
Hier seht ihr, wie ein Postamt von innen aussieht.
Vom Postamt werden die Pakete zum Paketzentrum befördert und genauso wie die Briefe mit einem Strichcode versehen und auf langen Förderbändern und Rutschen nach Orten sortiert und zusammengepackt. Ist die Anschrift nicht zu erkennen, muss sie ausgetüftelt oder das Paket muss an den Absender zurückgeschickt werden. Dann machen sich auch die Pakete mit dem Auto, der Bahn, dem Flugzeug oder dem Schiff auf die Reise zu ihrem Bestimmungsort. Dort werden sie natürlich nicht von den Briefträgern zugestellt, sondern vom Paketdienst, der mit dem Auto kommt. Der Paketzusteller bringt das Paket bis vor die Wohnungstür. Der Empfänger muss unterschreiben, dass er das Paket bekommen hat. Ist er nicht zu Hause, wirft der Paketbote eine Nachricht in den Briefkasten, dass das Paket beim nächsten Postamt abgeholt werden kann. Meistens geht das erst am nächsten Tag. Man kann sich das Paket aber auch noch einmal zustellen lassen, wenn man zu Hause ist.
So, das soll für heute reichen.
Hier sind eure Hausaufgaben:
Ihr könnt für die Hausaufgabe auch [ dieses Word-Dokument ] benutzen.
In dem folgenden Gitter sind zwölf Begriffe versteckt, die mit der Muggelpost zu tun haben. Für jeden gefundenen Begriff bekommt ihr vier Punkte. Die Begriffe können waagerecht, senkrecht, vorwärts oder rückwärts angeordnet sein, aber nicht diagonal.
Ä wird zu AE, Ö zu OE, Ü zu UE, ß zu SS.
Zusatzaufgabe für besonders eifrige Schüler, die gern mehr Punkte haben möchten:
Findet heraus, wie groß, dick und schwer ein Standardbrief, ein Kompaktbrief, ein Großbrief, ein Maxibrief, eine Postkarte und ein Päckchen sein dürfen (Höchst- und Mindestmaße) und was die Beförderung innerhalb von Deutschland kostet.
Ich hoffe, der Unterricht hat euch Spaß gemacht und wir sehen uns im nächsten Quartal wieder.
Habt ihr Fragen oder Anregungen? Nutzt den Hausaufgabenthread im Schulforum! Ich werde mich bemühen, jede Frage so schnell wie möglich zu beantworten.
Hausaufgabe hier abgeben: