Wir streichen unseren Klassenraum

Tag 1
„Guten Morgen Klasse“ begrüßte unsere Klassenlehrerin Frau Sonntag uns. „Guten Morgen Frau Sonntag“ grüßten wir sie brav zurück. „Wie ihr vielleicht wisst haben wir die nächsten Tage Projekttage. Wir haben ein ganz besonderes Projekt. Wir werden unseren Klassenraum streichen“ sofort entstand lautes Gemurmel in der Klasse. „Wow, das ist echt klasse oder?“ Fragte mich meine Freundin Hanna. „Na ja ich weiß nicht“ meinte ich. „Du kennst doch meine Zeichenkünste....“ bevor Hanna mir antworten konnte sprach Frau Sonntag weiter „So beruhigt euch mal wieder! Wir werden jetzt erst mal damit anfangen das jeder mal einen Entwurf macht wie er sich vorstellt wie der Klassenraum dann aussehen soll. Denkt dran nicht zu schrille Motive zu nehmen. Außerdem solltet ihr etwas nehmen was wirklich allen gefallen könnte. Holt euch bitte von vorne alle solche Zettel“ Sie hielt die genannten Zettel hoch „Die sind schon im Maßstab wie unser Klassenraum. Ich werd derweil ein bisschen Musik anmachen. Ihr dürft leise reden“ Hanna ging nach vorne und holte uns beiden Zettel und begann sofort. Auch ich versuchte es so gut ich konnte, obwohl das nicht sehr gut war.
2 Stunden später rief Frau Sonntag: „So kommt bitte zum Ende“ Nun sollten wir durch den Raum gehen und uns die Entwürfe der anderen ansehen.
Es waren echt die verschiedensten Sachen dabei. Alexander, unser Klassengrufti, hatte einen schwarzen Raum mit weißen Totenköpfen entworfen. Michelle hatte einen Raum ganz in Rosa und pink, Chantale wollte eine Wüste und Pyramiden an die Wände und Erik wollte sie dunkelblau mit weißen Sternen streichen. Mein eigener Vorschlag waren einfach Kreise.
Am besten gefiel mir Hannas Vorschlag. Sie hatte ein einfaches Muster aus Strichen und Kreisen entworfen aber es sah total genial aus.
Nachdem alle mit schauen fertig waren ließ Frau Sonntag abstimmen. Alle außer mir und Hanna stimmten für ihren eigenen Entwurf. Hanna stimmte für meinen und ich für Hannas. Entnervt meinte Frau Sonntag „So geht das nicht! Ab jetzt darf niemand mehr für seinen eigenen Vorschlag abstimmen. Nochmal bitte!“ Nach diesem verbot und einer erneuten Abstimmung war klar das wir Hannas Vorschlag nehmen würden. Frau Sonntag meinte sie würde heute noch die Farben kaufen und damit waren wir bis zum nächsten Tag entlassen

Tag 2
„So meine Lieben. Heute werden wir anfangen die Muster an die Wände zu malen“ Verkündete uns Frau Sonntag am zweiten Tag. Jeder bekam nun eine Aufgabe zugeteilt. Die Zeichenbegabten würden die Muster mit Bleistiften, Linealen und Zirkeln an die Wände pinseln und wir unbegabten dürften die Fensterrahmen und den Fußboden abkleben. Nach einiger Zeit waren wir Zeichenunbegabten fertig, aber die anderen noch lang nicht. Nun bekamen wir die Aufgabe die richtigen Farbtöne zusammen zu mischen. Petra machte den Anfang. Sie regelte das ganz einfach indem sie zwei Tuben aufschraubte, den Inhalt zusammen kippte und rührte. Von dem grau das da rauskam waren wir allerdings nicht so begeistert und so wurde ihr die Aufgabe wieder abgenommen. Nach etwa einer Stunde waren wir alle halbwegs zufrieden und die Zeichenfritzen hatten inzwischen die erste Wand geschafft. So wurden wir jetzt auf die arme Wand losgelassen um die schon vorhandenen Linien auszumalen.
Nachdem wir die Wand geschafft hatten, die wirklich gar nicht mal so schlecht aussah, obwohl Tina ausversehen das rot anstelle des blaues genommen hatte und das rot nun neben dem orange war, was ziemlich .... sagen wir schrill aussah. Und Hans hatte andauern übergemalt. Aber trotzdem sah es wirklich ok aus. Jedenfalls, nachdem wir mit der Wand fertig waren dürften wir nachhause.
Auf dem Weg zu unserem Haus guckten mich immer wieder Leute seltsam an. Das irritierte mich total. Bis ich dann zuhause in den Spiegel guckte. Ich hatte vergessen mein Maler-T-Shirt auszuziehen welches total bemalt war. Hanna hatte sich nämlich einen Spaß daraus gemacht mir irgendwelche seltsamen Sachen auf das T-Shirt zu schreiben. Außerdem hatte ich überall im Gesicht bunte Punkte. ,Und da wundere ich mich warum die Leute so gucken´ dachte ich noch während ich im Bad verschwand.

3 Tag
Auch der 3 Tag verlief ziemlich lustig. Wir malten noch die restlichen 3 Wände und die Fensterrahmen. Anton hatte nämlich den einen Fensterrahmen nicht richtig abgeklebt und deshalb hatte ich da voll drüber gemalt. Nachdem Frau Sonntag die Bescherung sah meinte sie wir sollten jetzt einfach alle Fensterrahmen streichen, dann würde das nicht auffallen. Natürlich lief auch das nicht ganz glatt denn Petra schaffte es irgendwie die Fensterscheibe zu bemalen. Das sah jedenfalls ziemlich lustig aus.
Nachdem wir alles fertig hatten sahen wir uns stolz in unserem frisch gestrichenen Klassenraum um. Er sah, trotz aller Fehler, richtig Klasse aus. „Das muss gefeiert werden!“ rief plötzlich Jonas und alle stimmten ihm zu. Zugegeben, die anderen Schüler schauten etwas komisch als wir in unseren Malersachen Polonaise durch die Gänge tanzten aber das war uns egal. Wir waren einfach glücklich über unseren tollen, selbstgestrichenen Klassenraum.


Bild von Polarius aus Aslaug & Text von Emilie Jasmin aus Gunnlag
Gewinner des Mandragoras-Contest